Logistikhalle mit Energieversorgung über Luft-Wasser-Wärmepumpe und PV-Anlage
Energieeffizienz und die Reduktion von Emissionen in Logistikhallen sind entscheidende Faktoren für nachhaltiges Wirtschaften. Durch den Einsatz moderner Technologien, intelligenter Energiemanagementsysteme und effizienter Heiz- und Kühlsysteme können erhebliche Energieeinsparungen erzielt werden. Photovoltaikanlagen auf den Dächern bieten zudem die Möglichkeit, erneuerbare Energien zu nutzen. Diese Maßnahmen tragen nicht nur zur Kostensenkung bei, sondern reduzieren auch den ökologischen Fußabdruck der Logistikunternehmen.
IM ÜBERBLICK
Mieter: Große-Vehne Kontraktlogistik GmbH
Standort: Bremen
Standortinfrastruktur: Gewerbegebiet mit Schwerpunkt Zulieferer für das nahe Mercedes-Benz-Werk
Größe des Unternehmens: International agierendes Kooperationsnetzwerk mit 14 rechtlich unabhängigen Unternehmen
Anzahl Mitarbeiter*innen: 2.700
Transportarten: Systemverkehre, Werkstransporte, Textil-Hängetransporte, Getränke, Intermodale Verkehre
Projektentwickler: Peper & Söhne GmbH
MAßNAHMEN
- CO2-Bilanzierung des Gebäudes
- Luft-/Wasser-Wärmepumpe mit Industriefußbodenheizung in Kombination mit einer PV-Anlage
- DGNB-Zertifikat in Platin angestrebt
- Fassadenbegrünung
- Dachbegrünung
- Elektro-Ladestationen
- Green Lease Klausel (Nachhaltigkeitshandbuch für den Mieter)
- Fensterbänder mit energieeffizienter Verglasung für natürliches Licht
- Vorrüstung Smart Meter für effizienten Betrieb
- EU-Taxonomie Check
MAßNAHMENBESCHREIBUNG
In der Logistikhalle werden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, um die Energieeffizienz zu steigern und Emissionen zu reduzieren. Zunächst wurde eine CO2-Bilanz des Gebäudes erstellt, um die Umweltauswirkungen zu analysieren und gegebenenfalls gezielte Verbesserungen vornehmen zu können.
Eine Luft-/Wasser-Wärmepumpe, die Propan als Kältemittel verwendet, kombiniert mit einer Industriefußbodenheizung und einer PV-Anlage, sorgt für eine effiziente Wärmeversorgung, reduziert den Energieverbrauch und schafft ein angenehmes Arbeitsklima. Die Fassaden- und Dachbegrünung verbessert nicht nur die Isolierung, sondern auch die Luftqualität und Biodiversität rund um das Gebäude. Elektro-Ladestationen fördern die Nutzung von Elektromobilität und reduzieren so die CO2-Emissionen im Transportbereich. Die Integration einer Green Lease Klausel sowie ein Nachhaltigkeitshandbuch für den Mieter stellen sicher, dass nachhaltige Praktiken auch im laufenden Betrieb eingehalten werden. Zudem wurde durch einen EU-Taxonomie-Check sichergestellt, dass Maßnahmen wie thermografische Messungen zur Energieeffizienz und die Installation wassersparender Armaturen als ökologisch nachhaltig eingestuft werden. Diese umfassenden Maßnahmen machen die Logistikhalle zu einem Vorbild in Sachen nachhaltiges Bauen und Betreiben.
LESSONS LEARNED
Durch die Erstellung einer CO2-Bilanz können der Energieverbrauch genau analysiert und gezielte Verbesserungsmaßnahmen identifiziert werden. Dies hilft, Schwachstellen aufzudecken und den Energieeinsatz effektiver zu gestalten. Maßnahmen zur Reduktion der Gebäudeemissionen sollten von Anfang an in die Planung integriert und hoch priorisiert werden. Außerdem ist es notwendig, anfangs finanzielle Mittel zu investieren, um langfristig sowohl Kosten als auch CO2-Emissionen zu reduzieren.
ÖKOLOGISCHE, SOZIALE UND ÖKONOMISCHE VORTEILE
- Ökologische: Reduzierung der CO2-Emission durch den Einsatz einer Luft-Wasser-Wärmepumpe, die Förderung von Elektromobilität und die Nutzung einer PV-Anlage.
- Soziale: Die Industriefußbodenheizung sorgt für angenehme Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitende. Durch das nachhaltige Nutzerhandbuch werden auch die Mitarbeiter direkt sensibilisiert Energie einzusparen.
- Ökonomische: Langfristig werden die Betriebskosten durch einen geringeren Energieverbrauch reduziert. Zudem wurde die Drittverwendungsfähigkeit bei der Planung bereits berücksichtigt, sodass die Immobilie perspektivisch viele Arten von Mietern anspricht.
„Die Kombination aus Luft/Wasser-Wärmepumpe, Industriefußbodenheizung und PV-Anlage zeigt, dass auch in vermeintlich einfachen Logistikhallen fortschrittliche Energiekonzepte umsetzbar sind. Mit der Ausführung im EG-40-Standard liegt der Neubau zudem weit über dem üblichen und geforderten Standard in Deutschland.“
Mirjam Hotsch | Nachhaltigkeitsmanagerin bei Peper & Söhne
Foto: © Peper & Söhne