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E-LKW im Testlauf: Regional- und Fernverkehr

Im vierwöchigen Testlauf konnten 45% CO2 Emissionen gegenüber Diesel eingespart werden. E-LKW sind zudem geräusch- und geruchsarm, so dass vor allen Dingen im Regionalverkehr, der Städte und Wohngebiete passiert, der Einsatz von E-LKW von Vorteil für die Bevölkerung ist. Im Fernverkehr gilt es, infrastrukturelle Engpässe, die im Testlauf erlebt wurden, zu regeln.

Das Unternehmen bietet unter dem Namen Better Circular klimafreundliche Import und Exporte an. Das Better Circular Label schafft Transparenz für Verbraucher:innen. Das Unternehmen setzt dabei auf Transportmittel oder Treibstoffe, die die CO²-Emissionen reduzieren oder durch Zertifikate ausgeglichen werden. Das Unternehmen reagiert damit auch auf die Anforderungen seiner Kunden, die im Rahmen des Nachhaltigkeitspflichtengesetzes eine mögliche CO2 Neutralität in ihrer Lieferkette nachweisen möchten.

IM ÜBERBLICK

Mieter: Heinrich Koch Internationale Spedition GmbH & Co. KG
Standort: Firmenzentrale am Fürstenauer Weg 68, 49090 Osnabrück
Standort-Infrastruktur: modernes Logistikzentrum mit Hauptverwaltung, einer 12.000 qm großen Umschlaghalle und einer 6.000 qm großen Logistikhalle

Anzahl Mitarbeiternden: 850 
Branche: Logistik
Transportarten: See- und Luftfracht, Landverkehre, Schienenverkehr


MAßNAHME

    • Testlauf E-LKW für 4 Wochen im Regional- und Fernverkehr
DAS UNTERNEHMEN

Im Jahr 1900 mit Pferd und Wagen als Fuhrgeschäft gegründet. 2019 Gründung des auf die Pharmalogistik spezialisierten Tochterunternehmens „Koch International Pharmalogistik GmbH“ mit eigenem Lagerstandort in Osnabrück. Heute präsentiert sich Koch International als innovatives und vielseitiges Logistikunternehmen mit über 850 Mitarbeiter:innen an 15 eigenen Standorten. Die Flotte zählt zu den modernsten, die auf Europas Straßen Grenzen überwinden. Mit einem täglichen Dispositionszugriff auf mehr als 380 Fahrzeugge, davon über 100 eigene, geht das Unternehmen die Extrameile für seine Kund:innen. Dazu kommen mehr als 500 Wechselbrücken und 170 Sattelauflieger. 

MAßNAHMENBESCHREIBUNG

Mit zwei Elektrofahrzeugen, schwere Sattelzugmaschinen, wurde ein vierwöchiger Testlauf gefahren, und zwar im Regional-/Shuttleverkehr und im Fernverkehr. Man wollte Erkenntnisse hinsichtlich Machbarkeit, CO2 -Bilanz und Kosten sammeln. Die E-LKW haben je nach Außentemperatur und Gewicht eine Laufleistung von 250-300 km.

Im Regionalverkehr wurden Strecken ausgewählt, die eine Tageslaufleistung von 180-200 km hatten und ohne Zwischenladung auskamen. Hier konnten gute Erfahrungen hinsichtlich Lärmemissionen gemacht werden. Zudem sind die E-LKW geruchsarm, was in Städten und Wohngebieten ebenfalls vorteilhaft ist. Im Fernverkehr sind die Strecken länger als die Reichweite der E-LKW, so dass unterwegs Ladestationen angefahren werden müssen. Die Ladeinfrastruktur ist in Deutschland noch nicht überall gleichermaßen ausgebaut und hauptsächlich auf E-PKW ausgelegt. Es ist also erforderlich, die Strecken zum Kunden zu testen und kennenzulernen, um genau zu wissen, wo Ladestationen zur Verfügung stehen und wie gut diese für E-LKW ausgebaut sind.

Anschaffungskosten: Die Kosten für ein Elektrofahrzeug sind derzeit noch zwei- bis dreimal höher als die Kosten für Dieselfahrzeuge. Noch bis Ende 2025 sind E-Fahrzeuge von der Maut befreit, danach kann dieser Kostenvorteil nicht mehr genutzt werden. Die Kosten für Strom sind höher als die Kosten für Diesel. Der Umstieg auf E-Mobilität gelingt bei dem Unternehmen auf Teilstrecken deshalb, weil Kunden bereit sind, die Mehrkosten mitzutragen. Einige Teilstrecken konnten so schon realisiert werden.

Vorteil für Berufskraftfahrer: Im Regionalverkehr und mit vorhandener Ladeinfrastruktur am Unternehmensstandort, kann der Fahrer nach Ende seiner Tagesroute zum Unternehmen fahren und den LKW dort laden, damit er am nächsten Tag wieder einsatzbereit ist. Dieselfahrzeuge müssen nach der Tagesroute aufgetankt werden, was zusätzlich Zeit in Anspruch nimmt.

LESSONS LEARNED
  1. Regionalverkehre: Eigene Ladeinfrastruktur sollte vorhanden sein.
  2. Fernverkehre: Die Strecken und Lademöglichkeiten sollten getestet werden und dokumentiert werden.
  3. Berufskraftfahrer müssen geschult werden, damit sie sicher sind im Umgang mit Ladeinfrastruktur, die auf E-PKW ausgerichtet ist.
  4. Reichweite in Abhängigkeit zur Außentemperatur und Gewicht der Ladung ermitteln und berücksichtigen.
  5. Absprachen mit den Kunden hinsichtlich mögliche Übernahme erhöhter Transportkosten.
ÖKOLOGISCHE, SOZIALE UND ÖKONOMISCHE VORTEILE
  1. Ökologische: Reduktion von CO2 - , Abgas- und Lärmemissionen
  2. Soziale: Im Regionalverkehr Zeitersparnis durch Ladung am Unternehmensstandort. Planbar!
  3. Ökonomische: Vorteil bei Kundengewinnung durch den Druck des Nachhaltigkeitspflichtengesetzes. Einschränkung: Kunde muss die erhöhten Transportkosten akzeptieren.

 

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Peter Hayn | Verkehrsleiter - Koch International
Foto: © Koch International

 

 

 

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